Über mich

Im Rückblick weiß ich, dass mein Leben vor dem Heilpraktiker für Psychotherapie bereits das beste Training für diesen Beruf war. Nur dass ich selbst nichts davon ahnte, bevor ich mich zu dieser Ausbildung entschloss.

Zum einen war da meine Herkunftsfamilie, die man in Psychiatersprache höflich mit „dysfunktional“ beschreiben könnte. Selbst Dinge erlebt zu haben, die nicht eben schön waren, aber auch meine eigenen daraus hervorgegangenen „Macken“ und Schrägheiten mithilfe einer Psychotherapie und anderer Werkzeuge erkundet zu haben – beides hilft mir heute ungemein, wenn es darum geht, menschliches Verhalten zu verstehen, Mitgefühl zu haben und doch klare Worte zu finden für die notwendigen Schritte.

Das andere wunderbare „Trainigslager“ für meinen späteren Beruf war das Dasein als Lehrerin. Nach dem Studium der Germanistik und Amerikanistik war das eigentlich erst einmal als „Nebenjob“ während der begonnenen Promotion gedacht – aber schnell war klar, dass die Arbeit in der Erwachsenenbildung (mit lebendigen Menschen) mir noch viel mehr Freude bereitete als die mit Büchern.

Das positive Feedback meiner Schüler bestärkte mich zusätzlich, und so gab ich schließlich das Promotionsvorhaben auf und suchte nach einer Möglichkeit, festangestellt als Lehrerin tätig zu sein. Damals wurden in Bayern Quereinsteiger u.a. für das Gymnasiallehramt gesucht… Fassen wir dieses Zwischenspiel doch einfach so zusammen: Weder meine Schüler im besten pubertierenden Alter noch ich waren glücklich mit der Situation, es ähnelte eher einem täglichen „Löwe-und-Dompteur-Spiel“…

Nach Ende des Vertrages wusste ich ganz genau: Arbeit mit Menschen, ja bitte. Bis an mein Lebensende Grammatik und Wortschatz unterrichten oder gar wieder mit 30 hormonüberfluteten Teenagern auf einmal zu tun haben, nein danke. Ich dachte darüber nach, was mein Herz vom Leben wollte, welche Art von Arbeit ich wirklich LIEBEN würde. Und eines Tages setzten sich die Teile des Puzzles zusammen – innerhalb von einer Woche war ich angemeldet für die Ausbildung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie.

Auf einmal machte alles Sinn – hier konnte ich meine eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse einfließen lassen, ich konnte weiter direkt mit Menschen arbeiten, einzeln oder auch in Gruppen, und ich konnte endlich das voll einbringen, was mir andere immer wieder rückmeldeten: meine Fähigkeit, meinem Gegenüber wirklich zuzuhören, Einfühlungsvermögen, schnelles Erfassen des Kernproblems und das Talent, Ordnung ins Chaos zu bringen.

Das war die beste Entscheidung meines Lebens. Ich liebe es, mit den Klienten gemeinsam neue Wege zu entdecken, raus aus dem alten Trott, dem vermeintlichen Gefangensein in schwierigen Lebenssituationen, der Trauer, der Wut, der Angst… Und ebenso raus aus einengenden spirituellen und/oder psychologischen Konzepten und Schubladen, aus denen ich mich selbst erst im Laufe der Jahre befreien musste.

Hier profitieren meine Klienten auch wieder von meinen eigenen Erfahrungen, denn nichts kann ich mit größerer Sicherheit sagen als: Es gibt keine ultimativen „Wahrheiten“ und unumstößlichen Regeln, keine Gurus, keine Erleuchtung. Es gibt nur IHRE eigene Wahrheit, IHRE Wünsche und IHRE Geschenke an die Welt. Und nichts könnte mir mehr Freude bereiten, als mit Ihnen gemeinsam herauszufinden, wie all dies in Ihrer Welt aussieht und sich anfühlt.